Clusterkopfschmerzen übertreffen andere Kopfschmerzformen in ihrer Intensität um ein Vielfaches. Leider ist die Ursache dieser belastenden Erkrankung der Forschung bislang noch unbekannt. Woran sich Cluster-Kopfschmerzen erkennen lassen und wie die Medizin dennoch gegen die Schmerzen vorgeht, erklärt dieser Artikel.
Was sind Clusterkopfschmerzen?
Cluster-Kopfschmerzen sind ein sehr schwerer Kopfschmerz, der meist einseitig im Gesichts- und Kopfbereich um das Auge herum auftritt. Die Schmerzen schlagen Schubweise in sogenannten Clustern zu und sind enorm heftig. Ohne medikamentöse Behandlung halten die Schübe zwischen 15 Minuten und drei Stunden an und können mehrmals täglich auftreten.
Rund 80% aller Patienten sind von episodischen Clusterkopfschmerzen betroffen. Das bedeutet, die Schmerzen treten in einem Zeitraum von mehreren Wochen bis zu einem Jahr regelmäßig auf. Jedoch gibt es dazwischen beschwerdefreie Zeiten von Wochen oder Monaten. Als chronisch gelten Clusterkopfschmerzen hingegen, wenn die Intervalle weniger als vier Wochen betragen.
Wer ist von Clusterkopfschmerzen betroffen?
Cluster-Kopfschmerzen zählen zu den sehr seltenen Erkrankungen. Lediglich 0,2 % bis 0,3 % der Bevölkerung sind betroffen. Meist treten die Kopfschmerzen um das dreißigste Lebensjahr herum zum ersten Mal in Erscheinung. Aus bislang ungeklärten Gründen, sind Männer wesentlich häufiger von Clusterkopfschmerzen betroffen als Frauen. So stehen jeder erkrankten Frau statistisch gesehen fünf Männer gegenüber.
Welche Ursache haben Clusterkopfschmerzen?
Die genaue Ursache der Cluster-Kopfschmerzen ist bislang nicht bekannt. Lediglich die Entzündung und Erweiterung bestimmter Blutgefäße im Kopf konnte nachgewiesen werden. Es bleibt jedoch unklar, ob dies die Ursache der Schmerzen oder lediglich eine Folgeerscheinung der Erkrankung ist. Mediziner gehen heute davon aus, dass die Clusterkopfschmerzen auf eine Störung des Hormonhaushaltes zurückzuführen sind. Der Gruppe der Hormone, die unseren Tagesrhythmus steuern, wie beispielsweise das Schlafhormon Melantonin, wird dabei besondere Bedeutung zugewiesen.
Wie werden Clusterkopfschmerzen behandelt?
Da die Auslöser von Cluster-Kopfschmerzen nicht bekannt sind, kann die Erkrankung bislang in erster Linie nur symptomatisch behandelt werden. Herkömmliche, freiverkäufliche Schmerzmittel, wie Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac, helfen jedoch nicht. Um die starken Schmerzen zu lindern, werden sogenannte Triptane verabreicht, die auch bei Migräne zum Einsatz kommen. Sumatriptan und Zolmitriptan, die in Form von Injektionen, Tabletten oder Nasenspray zur Auswahl stehen, werden hierbei bevorzugt. Auch das Einträufeln eines Betäubungsmittels in das Nasenloch der betroffenen Kopfseite kann einen akuten Clusterkopfschmerz-Anfall stoppen. Das Inhalieren von reinem Sauerstoff hat sich zudem für mehr als die Hälfte der Patienten als hilfreich erwiesen. Die Wirkungsweise des Sauerstoffs ist jedoch ebenfalls noch unklar.
Wie kann man Clusterkopfschmerzen vorbeugen?
Um den Schmerzattacken vorzubeugen, werden Clusterkopfschmerz-Patienten dauerhaft mit Medikamenten behandelt. Verapamil, das auch bei Bluthochdruck und Herzkrankheiten zum Einsatz kommt, ist das am häufigsten gewählte Mittel. Auch das Meiden histaminhaltiger Lebensmittel, wie Nüsse, oder die regelmäßige Gabe von Kortison, verhelfen einigen Patienten zur Beschwerdefreiheit.