Können Kopfschmerzen auch von den Augen kommen? Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Symptomen, mit denen Patienten einen Arzt aufsuchen. Manchmal ist es jedoch schwierig, ihre genaue Ursache aufzuspüren. Neben Erkältungskrankheiten, Spannungskopfschmerzen oder Stress können die Schmerzen in seltenen Fällen auch ein Hinweis auf eine zu starke oder einseitige Beanspruchung der Augen oder gar eine ernsthafte Augenerkrankung sein. Vor allem da die Schmerzen häufig ausstrahlen, werden sie von Patienten nicht immer mit ihren Augen in Verbindung gebracht. Dieser Artikel stellt Ihnen beispielhaft drei mögliche Ursachen von Kopfschmerzen, die durch Augenerkrankungen bedingt werden, vor.
In welchem Zusammenhang stehen Kopfschmerzen und die Augen?
Asthenopie (Sehüberanstrengung)
Unter Asthenopie verstehen Augenärzte verschiedene, beim Sehen auftretende Symptome, wie tränende, brennende Augen, Ermüdung oder Kopfschmerzen. Von diesen Beschwerden sind vor allem Menschen betroffen, die viel Lesen oder am Bildschirm arbeiten, wie beispielsweise Studenten, aber auch Personen ab 40, bei denen sich erste Anzeichen einer Alterssichtigkeit zeigen. Da einer Asthenopie jedoch nicht nur Stress und Anstrengung, sondern auch unkorrigierte Sehfehler oder neurologische Erkrankungen zugrunde liegen können, sollte die Ursache der Beschwerden gründlich abgeklärt und entsprechend therapiert werden.
Weitsichtigkeit (Hyperopie, Hypermetropie)
Bei Weitsichtigkeit ist das Auge kürzer als normal, sodass einfallende Lichtstrahlen erst hinter der Netzhaut zusammentreffen. Dies führt dazu, dass nahe Objekte nur unscharf abgebildet werden, während in der Ferne weiterhin scharf gesehen wird. Besonders bei jüngeren Menschen wird eine Weitsichtigkeit jedoch häufig nicht erkannt. Die Augen sind in jungen Jahren noch flexibel genug, um die Weitsichtigkeit weitestgehend zu kompensieren. Da diese Korrektur durch die Augenmuskulatur jedoch sehr anstrengend ist, kann eine Weitsichtigkeit zu Kopfschmerzen, verschwommenem Sehen und Brennen der Augen führen.
Grüner Star (Glaukom)
Glaukom ist ein Sammelbegriff, der mehrere Krankheitsbilder umfasst. Sie alle haben gemeinsam, dass die Sehprobleme durch einen Verlust von Nervenfasern bedingt werden. Die meisten Glaukom-Formen gehen mit erhöhtem Augeninnendruck und einer schleichenden Schädigung des Sehnervs einher. Dieser Verlust von Nervenfasern schränkt das Gesichtsfeld von außen her immer weiter ein. Es gibt aber auch Patienten, deren Augeninnendruck im Normalbereich liegt. Da die Erkrankungen zur Erblindung führen kann, muss bei Verdacht auf einen Glaukomanfall sofort ein Augenarzt aufgesucht werden.
Kopfschmerzen durch Schlupflider
Neben den genannten Augenerkrankungen können auch Schlupflider die Ursache für Kopfschmerzen sein. Schlupflider sind eine Augenlidfehlstellung, bei der das obere Augenlid über das Auge hängt und das Sichtfeld einschränkt. In manchen Fällen können Schlupflider auch Kopfschmerzen verursachen, da sie dazu führen können, dass man gezwungen ist, die Augen stärker anzustrengen, um klar zu sehen. Es kann auch sein, dass man automatisch den Kopf nach hinten neigt, um besser sehen zu können, was zu einer Belastung der Nackenmuskulatur führen kann. Um Kopfschmerzen, die durch Schlupflider verursacht werden, zu lindern, kann eine Lidstraffung erforderlich sein, um das Augenlid zu straffen. In anderen Fällen können nicht-chirurgische Methoden wie das Tragen von speziellen Brillen oder Kontaktlinsen helfen, das Sehvermögen zu verbessern und damit die Belastung der Augen und Nackenmuskulatur zu reduzieren.