Häufig können sich Kopfschmerz-Patienten ganz leicht selber helfen: Eine Tablette, ausreichend Ruhe, vielleicht ein Spaziergang an der frischen Luft – und nach ein paar Stunden geht es wieder besser. Kehren Kopfschmerzen jedoch ständig wieder und behindern den Betroffenen in seinem Alltag und Berufsleben, führt nichts an einem Besuch beim Arzt vorbei. Dann geht es zunächst darum festzustellen, um welche Art von Kopfschmerz es sich handelt. Das ist nicht immer einfach, da es über 200 verschiedene Arten von Kopfschmerz gibt. Wichtigstes Instrument für die Diagnostik ist eine detaillierte Anamnese durch den Art sowie ein möglichst konkretes Feedback vonseiten des Patienten.
Während beispielsweise bei Migräne bestimmte hochwirksame Medikamente eingesetzt werden, sollten bei häufigen oder gar chronischen Spannungskopfschmerzen grundsätzlich keine Schmerzmittel eingenommen werden. Die Gefahr, dass zusätzlich ein Medikamentenkopfschmerz entsteht, ist zu groß. Daher haben chemiefreie Therapiemethoden absoluten Vorrang. Die besten Verfahren sind dabei solche, bei denen die Patienten selbst aktiv werden. Das Gefühl, den Schmerz eigenständig kontrollieren zu können, wirkt stabilisierend auf die Betroffenen.
Dazu eignen sich unter anderem Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie. Stress, Anspannung und psychische Belastungen können Schmerzen verstärken. Ablenkung wiederum ist eine gute Möglichkeit, um die Schmerzwahrnehmung positiv zu beeinflussen. Im Rahmen der Verhaltenstherapie lernen Patienten vor allem, die Aufmerksamkeit vom Schmerz weg auf andere, angenehme Dinge zu lenken.
Auch Entspannung ist bei chronischen Schmerzen wichtig. Als schneller und einfacher Weg zur Entspannung gilt die Progressive Muskelrelaxation. Eine Alternative dazu ist Autogenes Training. Gute Ergebnisse erzielt man zudem mit Biofeedback. Mit dieser Methode können Migräne und chronischer Spannungskopfschmerz in bis zu 60 Prozent der Fälle deutlich gebessert werden.