Artemisia annua, auch bekannt als einjähriger Beifuss, stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum, wo die Pflanze bereits seit tausenden von Jahren in der Heilkunde genutzt wird. Mittlerweile befindet sich das Hauptanbaugebiet jedoch in Afrika, vor allem in Kenia und Nigeria. Aber auch in Deutschland erfreut sie sich rasant wachsender Beliebtheit, denn viele schwören auf die Wirkung von Beifußtee nicht nur bei Kopfschmerzen oder in der Grippezeit.
Aussehen und Anbau von Artemisia annua
Artemisia annua ist eine bis zu einem Meter hohe strauchige Pflanze aus der Pflanzengattung der Korbblütler. Sie hat gefiederte, hellgrüne Blätter und unscheinbare gelbgrüne Blüten, die an langen Rispen verteilt von August bis September blühen. Einjähriger Beifuss hat ähnliche Anbaubedingungen wie seine heimischen Verwandten, unter denen der gemeine Beifuss der wohl bekannteste Vertreter ist. Er bevorzugt sonnige Standorte, möchte aber bei Trockenheit regelmäßig gegossen werden. Der Anbau im Kübel ist ebenfalls möglich. Geerntet wird das Kraut im August, kurz bevor es zu blühen beginnt. Die Blätter werden anschließend schonend getrocknet und gegebenenfalls weiterverarbeitet. Der Tee lässt sich aus getrockneten wie auch aus frischen Blättern zubereiten.
Artemisia annua als Heilpflanze
Bekannt wurde einjähriger Beifuss nicht zuletzt aufgrund seiner Wirkung im Kampf gegen Malaria sowie als Hoffnungsträger, auch Covid 19 heilen zu können. Wissenschaftliche Studien befassen sich zudem mit seiner Wirkung hinsichtlich Krebserkrankungen. Doch Artemisia annua kann noch viel mehr. Dem einjährigen Beifuss wird unter anderem bei folgenden Krankheiten ein positiver Effekt nachgesagt
- bakteriellen Infektionen
- Virusinfektionen wie Herpes Simplex
- Pilzerkrankungen wie Fuß- und Nagelpilz
- Parasitenbefall
- Verdauungsbeschwerden
- Hautprobleme wie Akne oder Psoriasis
- Kopfschmerzen
Zudem kann er auch das Immunsystem stärken und hat eine antioxidative Wirkung. Die Einnahme ist denkbar einfach. Wie die meisten Kräuter lässt sich Artemisia annua gut als Tee oder in Pulverform konsumieren. Auch die Einnahme als Tinktur, Granulat oder Kapsel ist möglich. Wer häufig zu Kopfschmerzen neigt, kann sich morgens eine kleine Thermoskanne voll Tee kochen und über den Tag verteilt bei Bedarf konsumieren. Die tägliche Einnahme-Menge sollte zwei bis drei Tassen jedoch nicht überschreiten. Bei chronischen Krankheiten kann der Tee über einen längeren Zeitraum in niedrigen Dosen angewandt werden, während bei akuten Beschwerden eine höhere Dosierung über einen kürzeren Zeitraum angezeigt ist.
Zubereitung des Tees
Der Tee hat einen recht bitteren Geschmack, daher ist zunächst vorsichtiges herantasten ratsam, was die ideale Starke betrifft. Mit der Zeit tritt oft ein Gewöhnungseffekt ein und die Bitterkeit wird nicht mehr als besonders unangenehm empfunden. Gegebenenfalls kann das Getränk mit Honig, Agavendicksaft oder anderen Süßungsmitteln verfeinert werden. Ein guter Einstieg ist eine Menge von einem halben Teelöffel des getrockneten Krautes auf einen Liter Wasser. Das Kraut wird mit dem kochenden Wasser übergossen und für mindestens 15 Minuten ziehen gelassen. Für eine hohe Dosis können bis zu 5 g des Krautes auf einen Liter Wasser verwendet werden.
In Deutschland ist Artemisia annua als Novel Food klassizifiziert, daher wird die Einnahme nicht empfohlen und es kann bisweilen schwierig sein, gute Präparate zu bekommen. Wer die Möglichkeit hat, sollte den einjährigen Beifuss selber anbauen. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass Zeit in der Natur entspannt, was sich wiederum positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Außerdem lässt sich so eine noch engere Verbindung zu der wundervollen Pflanze der Hoffnung aufbauen.