Hormonschwankungen bei Frauen

Kopfschmerzen und Migräne betreffen Frauen deutlich häufiger als Männer. Doch woran liegt das? Auch wenn böse Zungen behaupten mögen, Frauen seien generell etwas empfindsamer als Männer, lässt sich eine Ursache für das Auftreten der Schmerzen ausmachen, die Männer in dieser Form nicht kennen: natürliche Hormonschwankungen. So wird vermutet, dass das Auf und Ab des weiblichen Hormonhaushaltes in vielen Fällen für Kopfschmerzen verantwortlich ist.

Hormonschwankungen bei Frauen

Kopfschmerzen bedingt durch Hormonschwankungen

Kopfschmerzen bedingt durch Hormonschwankungen – Fotolia © s_l

Hormone sind die Dirigenten des Körpers

Hormone steuern die Abläufe in unserem Körper. Ihr Zusammenspiel ist sehr kompliziert und bei Weitem noch nicht ausreichend erforscht. Im Gegensatz zu Männern erleben Frauen die Schwankungen ihres Hormonhaushaltes anhand der Menstruation bewusst. Und wie es scheint können auch Kopfschmerzen auf Hormone zurückgeführt werden. So gibt es einerseits Hinweise darauf, dass die weiblichen Geschlechtshormone die Empfänglichkeit für schmerzhafte Reize beeinflussen, andererseits bringen die Hormonschwankungen psychischen Veränderungen mit sich, die Frauen unter Umständen anfälliger für stressbedingte Beschwerden machen.


Kopfschmerzen und Menstruation

Während ihrer Regelblutung und an den Tagen davor, klagen viele Frauen über Kopfschmerzen. Vermutlich werden die Symptome durch das Absinken des Hormonspiegels hervorgerufen. Beginnen die Tage, sinkt die Konzentration der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron schlagartig. Dieser abrupte Wechsel kann nicht nur auf die Stimmung schlagen, sondern auch beispielsweise eine Migräneattacke auslösen. Etwa 14 Prozent aller Migränepatientinnen leiden an dieser sogenannten “menstruellen Migräne”. Ihre Attacken treten meist ein bis zwei Tage vor der Regelblutung auf und verschwinden danach für den Rest des Monats wieder.

Kopfschmerzen und die Pille

Ob die Antibabypille das Auftreten von Kopfschmerzen beeinflusst, wurde bislang nicht eindeutig geklärt. Es hat sich zwar gezeigt, dass viele Regelbeschwerden durch die Einnahme der Pille gelindert werden können, dennoch ist eine schmerzauslösende Wirkung nicht gänzlich ausgeschlossen. Erschwert wird die eindeutige Zuordnung von Pilleneinnahme und Kopfschmerzen in erster Linie dadurch, dass viele Frauen mit der hormonellen Verhütung in der Pubertät beginnen, wenn sich der Hormonspiegel ohnehin verändert. Frauen sollten ihren Körper daher gut beobachten und mit ihrem Arzt abklären, ob eventuelle Beschwerden durch die Pille verursacht werden könnten. Wenn unerwünschte Nebenwirkungen vermutet werden, kann es zudem sinnvoll sein, ein anderes Präparat zu testen.

Kopfschmerzen in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft ändert sich der Hormonhaushalt grundlegend. Bei vielen Frauen verschwinden vorherige Kopfschmerzen daher wie durch ein Wunder, während andere nun ganz besonders unter Schmerzen leiden. Die medikamentöse Behandlung der Kopfschmerzen sollte Mutter und Kind zuliebe möglichst vermieden werden. Oft helfen schon einfache Hausmittel wie kühle Auflagen, oder Entspannungsmethoden, wie Yoga, die Beschwerden nachhaltig zu lindern. Wenn diese Methoden nicht helfen, kann in Absprache mit dem Arzt ein passendes Schmerzmittel ausgewählt werden. Treten die Kopfschmerzen jedoch plötzlich und erstmalig auf, sollten die Ursachen dringend abgeklärt werden, da sich unter Umständen gefährliche Komplikationen wie Bluthochdruck oder eine eingeschränkte Nierenfunktion dahinter verbergen können.

Kopfschmerzen und die Wechseljahre

Mit einsetzen der Wechseljahre bessern sich bei vielen Frauen, die jahrelang unter Kopfschmerzen gelitten haben, die Beschwerden deutlich. Bei einigen wenigen treten jedoch verstärkt Schmerzen auf. Durch Hormonersatzpräparate kann der Arzt hier häufig schnelle Abhilfe schaffen. Ob sie die künstlichen Hormone zu sich nehmen zuerst oder andere Methoden der Schmerzbekämpfung ausprobieren möchte, bleibt natürlich jeder Frau selbst überlassen. Wichtig ist aber in jedem Fall, anhaltende Beschwerden ärztlich abklären zu lassen, damit keine schwerwiegende Erkrankung unentdeckt bleibt.

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